Der Test Bareos als Backupsystem zu nutzen geht weiter. Zuvor hatte ich in einem vorherigen Artikel Bareos Server und die WebUI unter Debian installiert. In diesem Artikel geht es um ein paar Begrifflichkeiten und den Aufbau der wichtigsten Konfigurationsdateien.
Allgemeine Informationen zum Storage Aufbau unter Bareos
Seit Bareos 16.2.2 kann man zur besseren Übersichtlichkeit, eine strukturierte Verzeichnisstruktur mit Konfigurationsdateien je Einsatzzweck, Device und Konfiguration verwenden. Bis Bareos 16.2.4 konnte man auch noch eine einzige Datei verwenden, jedoch ab Version 16.2.4 sind mehrere Dateien zur Konfiguration Default.
Es gibt ein Namensschema für Konfigurationsdateien das wie folgt ist:
- Client
- Name der Konfiguration sollte auf ein -fd enden
- Name der Konfiguration sollte auf ein -fd enden
- Storage
- Name der Konfiguration sollte auf ein -sd enden
- Director
- Name der Konfiguration sollte auf ein -dir enden
Achtung die Konfigurationsdateien sind casesensitiv, d.h. es muss auf Groß- und Kleinschreibung geachtet werden.
Bareos – Storage
Umfasst im allgemeinen alle Punkte die dem Speicherplatz für Backups und Restore betreffen. In Bareos wird der Storage durch den einen oder mehrere Storage Daemons kontrolliert. /etc/bareos/bareos-dir.d/storage/
Bareos – Device
Ein Device definiert ein Gerät, in Bareos normalerweise ein Tape Laufwerk. Dieses kann von dem Storage Daemon angesprochen werden. Die Eigenschaften werden in der Konfigurationsdatei des Storage Daemon festgelegt: # nano /etc/bareos/bareos-sd.d/device/XY-sd.conf
Bareos – Jobs
Bareos Jobs definieren das eigentliche Backup bzw. Restore und enthalten neben dem Namen, der Beschreibung, den Scheduler, die Priorität auch die JobDefs. Diese erscheinen in der WebUI unter Schedule. /etc/bareos/bareos-dir.d/job/
Bareos – JobDefs
Bareos JobDefs dienen der Gruppierung von gleichen Backup Konfigurationen, also Jobs. So können z.B. Fileserver, Webserver oder Mailserver eine eigene Job Konfiguration erhalten und darüber gesteuert werden. /etc/bareos/bareos-dir.d/jobdefs/
Bareos – FileSets
Bareos FileSets beschreiben das was gesichert (Include) oder halt nicht (Exclude) werden soll. Es können Die Konfiguration kann sowohl für Linux als auch für Windows und Mac Hostsysteme erfolgen. Hier kann auch die Kompression (GZIP, GZIP9) und die Signatur (MD5, SHA1) festgelegt werden. /etc/bareos/bareos-dir.d/fileset/
Bareos – Schedules
Bareos Schedules ist der Taskplaner in dem der Zeitpunkt der Ausführung von Backupjobs bestimmt wird. Wenn hier das Level des Backup konfiguriert wurde, wird die Konfiguration in der Job oder Jobdefs überschrieben. /etc/bareos/bareos-dir.d/schedule/
Bareos – Clients
Bareos Client definiert die Ressource die gesichert werden soll, also der Client der ein Linux, Windows oder Mac OS sein kann. /etc/bareos/bareos-dir.d/client/
Bareos – Catalog
Der Bareos Catalog ist die Schnittstelle, der Director, zur Datenbank in dem alle wichtigen Informationen gespeichert werden. Bei der Installation des Servers wird diese Datei mit den Informationen zur PostgreSQL oder MySQL/ MariaDB etc. konfiguriert. /etc/bareos/bareos-dir.d/catalog/
Bareos – Pools
Bareos Pools sind auf ihren Einsatzzweck bezogene Media Volume Gruppierungen. Das können Pools für täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich oder Archive sein. Ebenso können diese nach dem Dienst wie Datenbank, Web, File Server etc. benannt und gruppiert werden. Pools umfassen eine definierte Anzahl an Volumes. In den Pools werden dann Laufzeit, Label, Formatierung, Anzahl und Größe der Volumes usw. bestimmt und im Catalog gespeichert. Dadurch kann Bareos, wenn ein Volume voll ist, automatisch das nächste zur Verfügungstehende Volume für ein Backup verwenden. /etc/bareos/bareos-dir.d/pool/
Bareos – Volume
Hier kommt das Konzept von Tapes zum tragen. Ein Volume ist in Bareos wie ein einzelnes Tape zu betrachten. Ein Volume ist die kleinste Einheit im Storagebereich von Bareos. Auf diesem werden dann die Daten gespeichert. Bareos speichert für jedes Volume Kataloginformationen wie First Write Date/Time, Last Write/Time, die Anzahl der Dateien im Volumen, die Anzahl an Bytes im Volume und die Anzahl der Mounts. Bevor ein Volume genutzt werden kann, muss es entweder von Hand oder automatisch mit einem Label versehen werden. Wird in ein Dateisystem gesichert so stellt ein Volume gleich ein Backup und somit eine Datei da.
Bareos Lables
Damit Bareos sicherstellt, dass das richtige Volume verwendet wird, wird es vor der Nutzung mit einem Label versehen. Je nach Konfiguration kann dies automatisch durch Bareos oder manuell durch die Verwendung des Label Paremter erfolgen.
Bareos – Console
Bareos Console ermöglicht den Director den File oder Storage Daemon abzufragen um den Status zu erhalten. Die Steuerung erfolgt über das password und den Namen des Services der vom Director gemonitored werden soll. /etc/bareos/bareos-dir.d/console/
Bareos – Messaging
Bareos Message Service bestimmt die Kommunikation der der Nachrichten der einzelnen Komponenten, die über den Director gesteuert werden. Die Standardeinstellung ist über die Datei Standard.conf für E-Mail konfiguriert. /etc/bareos/bareos-dir.d/messages/
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