Die Open-Source Cloud Lösung, Nextcloud, ist vor 2 Tagen offiziell in der stable Version 12 erschienen. Nextcloud ist für Privatpersonen, kleine Unternehmen und große Firmen ausgelegt.
Nextcloud 12 mit verbesserter Skalierbarkeit und mehr Möglichkeiten in der Zusammenarbeit / Teamarbeit / Collaboration. Die Entwickler haben viel Zeit und Arbeit in Bugfixes, der Sicherheit, Performance und vor allem neuer Features gesteckt.
Das wichtigste Themen in Nextcloud 12 ist Global Scale, was folgende Punkte beinhaltet:
- Skalierung für tausende Benutzer
- deutliche Senkung der Kosten
- globale und verteilte Nutzung des Cloudspeicher
Nextcloud 12 – Globale Scale (GS)
Bisher war es möglich bis zu zehntausend Nutzer mit Nextcloud zu verwalten. Darüber hinaus wird es schwierig und kostspielig. Dies soll nun mit global Scale gelöst werden und so mehrere Hunderte Millionen Benutzer unterstützen und das bei überschaubaren Kosten.
Skalierbarkeit / Scalability
Datenbanken wie ein Galera Cluster, sowie Load Balancers, Storage und Cache kommen früher oder später an ihre Grenzen und lassen sich nicht weiter skalieren. Dies soll mit Nextcloud gelöst werden und hunderte von Millionen Benutzer unterstützen.
Kosteneffizienz / Cost efficiency
Mit steigender Benutzeranzahl steigen die Storagekosten wenn man mit Petabytes arbeitet exponentiell. Software-defined Storage und Object Storage sind hier keine Lösung. Daher sollen die Storagekosten mit Nextcloud 12 gesenkt werden. Dies will man erreichen in dem man den Speicher über viele kleinere kostengünstige Hardware verteilen kann.
Global Distributen
Benutzer von Nextcloud brauchen ihren Speicher oft nicht nur an einem Standort oder Rechnezentrum. Daher soll Nextcloud 12 helfen die Daten über verschiedene Rechenzentren, Standorten und sogar Ländern, verteilt anzubieten. D.h. der Speicher soll immer dort vor Ort sein, wo sich auch der Benutzer befindet.
Nextcloud 12 – Global Scale Arbeitsweise
Erreicht werden soll dies über mehrere Anwendungsserver die Nodes genannt werden. Jeder von ihnen läuft auf günstige Standardhardware und betreibt eigenen Speicher, Datenbank und Cache. Dadurch muss dieser nicht länger mit allen anderen gesynct werden.
Die Nodes können in verschiedenen Rechenzentren stehen und die größe der aktuellen Instanz besitzen. Ein einfache Skalierung besteht hier aus 2 Servern die Hardware-Redundanz untereinander bieten. Auf jeden läuft ein Webserver mit TLS, Nextcloud, lokaler Storage, lokale Datenbank und lokaler Cache. Die Nodes nutzen einen zentralen remote Logging und Authentifizierungsdienst. Die Nodes können mit einer Standardtechnologie wie Docker verteilt und gewartet werden.
Diese zentrale Instanz ist der Global Site Selector (GSS). Dieser wird vom Benutzer beim ersten Login über die Webseite, WebDAV oder REST aufgerufen. der GSS authentifiziert diesen Benutzer über das zentrale Benutzermanagement, wie z.B. LDAP. Er schaut dann auf dem Lookup Server nach auf welchem Node der Benutzer liegt und leiten den Benutzerdann entsprechend um. Die Umleitung passiert direkt auf dem Client zum jeweiligen Node.
Der eben angesprochene Lookup Server speichert den physische Standort des Benutzers. Hierfür nutzt er die UserID und die valide Federated Shareing ID des Benutzers. Um Datenlecks und Auslastungen zu verhindern, werden weitere Daten auf dem Lookup Server gespeichert, wie QoS Metrik von Storage/Quota Settings, Speed Klasse und noch mehr.
Die vierte Komponente des Global Scale ist der Balancer. Dieser läuft auf einen dedicated / extra Server und monitored die verschiedenen Nodes. Er prüft den Speicher / Storage, die CPU, Arbeitsspeicher und die Netzwerklast. Er kann Nodes als Online oder Offline markieren und die Migration von Benutzeraccounts zu anderen Nodes, auf Grund von QoS Einstellungen oder der Benutzerlokalation, initiieren. Ein Beispiel – ein Benutzer reist von Asien nach Europa – der Balancer würde nun nach QoS Einstellungen, die Migration der Benutzerdaten in ein Rechenzentrum nach Europa initiieren.
Noch ist Globale Scale nicht zu 100 Prozent einsatzbereit. Der Global Selector und der Lookup Server sollen in den nächsten Wochen erscheinen. Der Balancer brauch etwas länger und wird erst in einigen Monaten veröffentlicht.
Nextcloud 12 Design
Auch im Design und Aufbau der Webseite hat sich einiges getan. Das Menü mit den Apps wie Mail, Dateien, Kontakten, Kalender usw. wird nun von einem Drop-Down Menü direkt als Listen Menü dargestellt. Der Wechsel zwischen den Andwendungen ist nun noch schneller möglich.
Kontakte können nun noch einfacher und schneller ausgewählt werden und per Chat, Videotelefonie, und Anruf kontaktiert werden.
Dateien teilen ist nun einfacher und können schneller über die Menüstruktur, als über Drag und Drop, verschoben werden.
Nextcloud 12 Collaboration
Die Zusammenarbeit im Team soll noch besser, umfangreicher und verzahnter erfolgen. So wurden die Funktionen zum Filesharing und den Benachrichtigungen verbessert. Die Circles-App ermöglicht es den Benutzern eigene Gruppen zu erstellen und Dateien innerhalb dieser zu teilen. Auch Public Share mittels Link über Twitter, Facebook, Google+, Diaspora und andere ist so möglich.
Nextcloud 12 Admins
Auch für Admins bietet die Nextcloud 12 Neuerungen. Mit neuen Apps können Administratoren z.B. Verzeichnisse für alle Gruppen auf einem Sever freigeben. Zum Nachvollziehen von Problemen können Konten von Andwendern übernommen oder Backups angefertigt werden. Interessanet Apps sind:
- Global Shares
- Guest App
- Excludedirs App
- Quoata Warning App
- JSloader App
- Impersonate App
- Bakcup App
Nextcloud 12 Sicherheit
Wichtig war den Entwicklern auch die Sicherheit die weiter verbessert wurde. Im Bugbounty Programm werden Meldungen von Sicherheitslücken mit bis zu 5000 Dollar belohnt. Weiterhin wurde vor kurzem ein Online-Sicherheitsscanner veröffentlicht, mit dem Betreiber ihre Cloud auf unsichere Einstellungen, alte Software und Lücken, prüfen können.
Nextcloud 12 Verteilung des Updates
Die Verteilung der neuen Version erfolgt in Schritten. D.h. nicht alle werden heute benachrichtigt, sondern nur erst nur 15 Prozent der Administratoren. In der nächsten Woche wird der Wert dann erhöht. Wer jedoch jetzt schon auf die Nextcloud 12 Version aktualisieren will, der braucht nur den Update-Kanal auf „beta“ umstellen und und die Seite neuladen. Danach wird das Update angezeigt und steht als Webupdate oder über die Konsole bereit. Nach dem Update sollte zurückauf „Stable“ gestellt werden. Wer den Channel auf „Production“ eingestellt hat, der wird in der Regel 12 Wochen nach dem offiziellen Release mit dem Update beglückt.
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