Direkt nach dem Gluster Summit, der in Barcelona statt fand, veröffentlichen die Entwickler der OpenSource Glustersoftware die neue Version 3.7.0. Mit ihr kommen viele neue Features und Verbesserungen. Das Team und viele Freiwillige lösten 600 Fehler, zudem flossen seit letzten Jahres Juli mehr als 1200 Patches in die neue Version 3.7.0. Diese läutet auch das Ende der letzten Stable 3.4.x ein. Alle Admins sind aufgefordert diese zu aktualisieren. In der kommenden Fedora 23 (aktuell Rawhide), wird GlusterFS 3.7. per Default enthalten sein.
Die größten Änderungen von GlusterFS 3.7 umfassen folgendes:
Bitrot Detection
Ist eine Technik zum erkennen von einschleichenden Datenfehlern, die bei einer fehlerhaften Festplatte auftreten ohne jedoch einen Hinweis auf Datenkorruption zu zeigen. Wenn Bitrot Detection in GlusterFS auf einem Volume aktiviert ist, wird Gluster alle Dateien und Objekte signieren und periodisch diese auf Grund der gesetzten Signatur überprüfen. Wenn diese sich unterscheidet wird es im Log festgehalten.
Multithreaded epoll
Dieses Feature dient der Performancesteigerung durch Multithreadausführung der epoll Queue. Dadurch können mehr I/O Request abgearbeitet werden. Systeme mit vielen kleineren Dateien und vielen Read/Write Operationen können profitieren und schneller arbeiten.
Volume Tiering (Experimental)
Dies ist Policy basierend zum ersetzen von Dateien. Dieses Feature ist die Basis für die klassifikation der Daten.
Trashcan
Diese Option erlaubt es Administratoren gelöschte Dateien auf einem Volumen für eine bestimmte Zeit zwischen zu speichern.
Efficient Object Cound und Inode Quota Support
Diese Verbesserung aktiviert einen einfachen Mechanismus, der die Anzahl an Objekte eines Verzeichnises oder eines Volumens, erfasst. Die Anzahl an Dateien / Objekten in der Verzeichnishierarchie wird als externes Attribut gespeichert. Dieses Attribut kann dann abgefragt werden.
Pro-active Self healing for Erasure Coding
Gluster 3.7 führt Pro-Active Self healing ein.
Exports und Netgroup Authentication für NFS
Dieses Feature fügt Authentifikation für natives NFS hinzu. Damit sind Administratoren in der Lage den Zugriff von bestimmten Clients und Netzwerkgruppen für ein Volumen oder Subvolumen via NFS V3 zu steuern.
GlusterFind
GlusterFind ist ein neues Tool das das Monitoren von Events eines Volumens ermöglicht. Die Erkennung von Dateien die z.B. verändert werden ist mit GlusterFind einfacher.
Rebalance Performance Improvements
Rebalance und Remove Brick Operationen in Gluster erhalten mit dieser Methode einen Performance Boost. Dabei wird durch Multithreadoperationen schneller erkannt welche Dateien betroffen sind und diese schneller bewegt.
NFSv4 und pNFS Support
Gluster 3.7 unterstützt den Export von Volumes durch NFSv4, NFSv4.1 und pNFS. Dieser Support ist durch NFS Ganesha aktiviert. Durch Änderungen in Gluster 3.7 werden folgende diverse Optionen unterstützt.
Snapshot Scheduling
Administratoren können nun Snapshots planen.
Snapshot Cloning
Snapshots auf Volumen können geclont werden um neue beschreibbare Volumes zu erstellen.
Sharding (Experimental)
Fügt Support für Dateien die größer als ein Brick sind hinzu und beugt Adressproblemen vor. Es funktioniert indem es diese Dateien in Blobs aufteilt um sie handhaben zu können.
RCU in Glusterd
Thread Synchronisation und kritischer Zugriff wurde verbessert indem Userspace RCU in glusterd hinzugefügt wurde.
Arbiter Volumes
Arbiter Volumes sind 3 Wege-Replikatins-Volumes, bei dem der 3. Brick automatisch als Arbiter (Vermitler) arbeitet. Der 3. Brick enthält lediglich die Metadaten was Netzwerkpartitionstoleranz und Split-Brain verhindert.
Better Split-Brain Resolution
Split-Brain kann nun durch User behoben werden, ohne Administratoreingriff.
Geo-Replikation Verbesserung
Es wurden diverse Verbesserungen zur Stabilität und Performance in Gluster 3.7 vorgenommen
diverse kleinere Verbesserungen
Pakete für RHEL, CentOS, Fedora und Debian unter: http://download.gluster.org/pub/gluster/glusterfs/3.7/3.7.0/
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